Tipps und Ratschläge können die Erfolgsaussichten bei einem Test verbessern. Und gerade das scheint bei der theoretischen Prüfung für den Führerschein dringend notwendig zu sein. Immerhin hat der TÜV ermittelt, dass die Quote des Scheiterns dabei Jahr für Jahr bei 40 bis 45 Prozent liegt. Oder anders gesagt: Fast jede zweite Person fällt durch. Demgegenüber stehen Millionen von Verkehrsteilnehmern, die diese Hürde erfolgreich übersprungen haben. Und genau das wirst Du auch schaffen. Wir sagen Dir, auf welche Fehler Du achten und wie Du am besten für den Führerschein lernen solltest.
Alles Wissen, das in der Prüfung abgefragt werden kann, wird Dir die Fahrschule während des Unterrichts vermitteln. Hier wird also die Grundlage dafür aufgebaut, dass Du Dich bald schon mit den Verkehrsregeln, beim Berechnen des Bremsweges oder mit kleineren technischen Fragen rund um das Auto bestens auskennst. Und auch wenn es für Dich vielleicht neben der normalen Schule, dem Studium oder der alltäglichen Arbeit eine echte Herausforderung sein dürfte, auch noch Zeit und Motivation für die Fahrschule zu haben, so lohnt sich der Besuch des Unterrichts doch in jedem Fall. Verzichte nicht darauf, von und mit Profis zu lernen.
Übung macht den Meister! Je häufiger Du Dich mit dem Lernstoff auseinandersetzt, desto mehr speichert Dein Gehirn davon ab. Versuche also, pro Woche mehrere Stunden einzuplanen, die Du mit der Wiederholung und dem Vertiefen des Unterrichtsinhalts füllst. Wenn es die Möglichkeit dazu gibt, dann hole Dir gerne Freunde, Familienmitglieder, Kollegen oder die Mitschüler aus der Fahrschule hinzu. Das gemeinsame Lernen führt oft zu einem besseren Verständnis, zumal offene Fragen innerhalb der Gruppe besprochen und gelöst werden können. Neben dem Besuch des Unterrichts hat das eigenständige Lernen den größten Einfluss auf die bald anstehende Prüfung.
Zugegeben, es wird Themen geben, da führt am Auswendiglernen kein Weg vorbei. Das gilt etwa beim Einprägen der Verkehrszeichen. In der Theorieprüfung wirst Du aber stets das gelernte Wissen auch auf beispielhafte Fahrsituationen anwenden müssen. Vielleicht sollst Du den Bremsweg bei einer bestimmten Geschwindigkeit ermitteln. Oder Du wirst gebeten, sinnvolle Vorsichtsmaßnahmen bei extremen Wetterbedingungen zu erläutern. Hier sind Mitdenken und Kreativität gefragt, um die knifflige Aufgabenstellung zu bewältigen. Lerne daher den Stoff nicht auswendig – besser ist es, ihn zu verstehen und ihn so gut zu verinnerlichen, dass Du ihn in jeder Lage anwenden kannst.
Wie wir am besten lernen, gestaltet sich von Person zu Person unterschiedlich. Probiere daher, Dein eigenes Tempo zu ermitteln. Ebenso solltest Du Dir die Frage beantworten, zu welcher Tageszeit und in welcher Stimmung Du in der Lage bist, die Unterrichtsinhalte zu begreifen. Suchst Du für die Theorieprüfung nach Tipps, dann sei Dir aber empfohlen, das Lernen nicht zu übertreiben. Es dürfte schon genügen, dafür an jedem Tag nicht mehr als 20 bis 30 Minuten einzuplanen. Auf diese Weise stellst Du sicher, dass Du konstant neue Inhalte liest, ohne Dich dabei zu überfordern.
Trotz intensiven Lesens und Lernens ist es nicht jedermann möglich, die gesamte Stofffülle im ersten Anlauf zu verinnerlichen. Und das ist auch ganz normal, schließlich können die zu bewältigenden Situationen im Verkehr komplex wirken. Dennoch solltest Du Lücken im Wissen nicht akzeptieren, sondern sie beseitigen. Frage Deinen Fahrlehrer daher während des Unterrichts oder im Anschluss daran, wenn Dir nicht recht bewusst ist, wer nun Vorfahrt hat oder wie schnell Du fahren darfst. Diskutiere solche Probleme gerne auch mit den Mitschülern. Nimm die Hilfe anderer in Anspruch – und helfe, wo Du helfen kannst.
Möchtest Du für den Führerschein lernen, dann stehen Dir natürlich diverse Wege offen. Neben dem Lehrbuch und den dazugehörigen Lernbögen empfehlen wir aber stets, auch den technischen Neuerungen eine Chance zu geben. Programme für das Smartphone und das Tablet sowie Webseiten für alle internetfähigen Geräte sind oft hilfreich. Doch Vorsicht: Vermeide es, preisgünstige oder sogar kostenlose Apps aus dem Internet herunterzuladen. Sie können Fehler enthalten – oder nicht jene Fragen abbilden, die Dich in der Prüfung erwarten. Nutze daher am besten nur die amtlich anerkannten Apps, die von der Fahrschule, den Behörden und den Verkehrsverbänden empfohlen oder zur Verfügung gestellt werden.
Übrigens ist das Lernen an sich für die meisten Fahrschüler kein allzu großes Problem. Als deutlich schwieriger wird dagegen die Wissensanwendung in der ohnehin von Stress und Nervosität durchzogenen Prüfungssituation empfunden. Auf sie kannst Du Dich aber vorbereiten, indem Du sie als Simulation durchspielst. Nimm Dir dafür 60 Minuten – so lange dauert nämlich die echte Prüfung. Versuche nun, in dieser Zeit 30 willkürlich ausgewählte Fragen zu beantworten. Lass Dich dabei nicht ablenken und fokussiere Dich nur auf Dich selbst. Das dabei erzielte Ergebnis zeigt Dir, ob Du den Lernstoff bereits verstanden hast und wie gut Du ihn anwenden kannst.
Eine Prüfungssimulation ist darüber hinaus eine gute Gelegenheit, um eigene Ängste zu erkennen. Sicherlich ist es ganz normal, ein wenig nervös vor solch einer Aufgabe zu sein – lähmen sollte Dich die Furcht aber nicht. Stellst Du dennoch fest, dass Du beim Gedanken an die Prüfung schon Herzrasen und Schweißausbrüche bekommst, dann besprich das Thema mit Deinem Fahrlehrer. Meist helfen kurze Entspannungsübungen. Ebenso können Ablenkung, Gespräche mit Freunden, ein wenig Sport, ein geruhsamer Spaziergang, etwas Musik und eine gesunde Ernährung die Blockaden im Kopf beseitigen. Nützt das alles nicht, dann kannst Du natürlich über therapeutische Hilfe nachdenken.
Egal, ob Du tagsüber in der Schule, der Universität, am Arbeitsplatz oder daheim bist: Dem Termin für die Prüfung sollte heute Deine Aufmerksamkeit gelten. Wenn nötig, tritt etwas eher den Weg nach Hause an. Stell in jedem Fall sicher, dass Du gut gestärkt und erholt den Prüfungsraum betreten kannst. Vor allem sei pünktlich. Plane im Vorfeld ein, dass es gerade in Metropolen wie Berlin, Köln, Hamburg oder München immer einmal zu Staus auf den Straßen und zu Pannen bei den öffentlichen Verkehrsmitteln kommt, durch die Du Dich verspäten könntest. Hat die Prüfung aber bereits begonnen, wenn Du erscheinst, kann Dir der Zutritt verwehrt werden.
Im Prüfungsraum dürfte es voll sein. Manch ein Fahrschüler gibt seine Antworten schon deutlich vor dem Ende der Frist ab, an einem der Tische wird getuschelt – und Du selbst hast das Gefühl, keine der Fragen jemals gehört zu haben. Auch diese Wahrnehmungen sind keine Seltenheit. Versuche dennoch, Dich nicht ablenken zu lassen. Betrachte Dir zunächst die Prüfungsbögen und fülle jene Fragen aus, die Du sicher beantworten kannst. Danach sollte immer noch genügend Zeit sein, um sich jenen Prüfungsteilen zu widmen, bei denen Du etwas länger nachdenken musst. Aber vergiss nicht: Viele Millionen Menschen haben diese Hürde bereits übersprungen – und Du wirst es auch schaffen.